Ready-made ist ein Begriff aus der Kunst, der von dem französisch-amerikanischen Künstler Marcel Duchamp geprägt wurde. Er beschreibt eine Kunstform, bei der bereits gefertigte Alltagsgegenstände als Kunstwerke präsentiert werden. Duchamp war es wichtig, den Fokus in der Kunst weg von der handwerklichen Produktion hin zur Idee und Konzeption des Kunstwerks zu lenken.
Ein Ready-made kann sowohl ein industriell hergestellter Gegenstand sein, wie zum Beispiel ein Flaschentrockner oder ein Urinal, als auch ein bereits vorhandenes Objekt aus einem anderen Kontext, wie zum Beispiel ein Fahrradrad, das als Kunstwerk präsentiert wird. Duchamp betonte, dass die Auswahl des Objekts und die Art der Präsentation entscheidend für die Wahrnehmung und Interpretation als Kunstwerk sind.
Ready-mades stellen die Konventionen der etablierten Kunstwelt infrage, da sie keine handwerkliche oder künstlerische Leistung im herkömmlichen Sinne repräsentieren. Sie werfen Fragen nach dem Wert von Kunst, der Rolle des Künstlers und der Definition von Kunst auf. Duchamp sah den ready-made auch als Mittel, um die Auffassung von Originalität herauszufordern und den Fokus auf den geistigen Akt des Künstlers zu lenken.
Ready-mades haben einen starken Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts gehabt und wurden von vielen Künstlern, wie zum Beispiel Andy Warhol oder Jeff Koons, aufgegriffen und weiterentwickelt. Sie haben die Grenzen der Kunst erweitert und zeigen, dass Kunst überall sein kann, solange sie als solche wahrgenommen und präsentiert wird.
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